Ein wenig Technik mit dem Jagdrecurve

Wie steh' ich denn da?

 

Grundsätzlich werden zwei Stilarten favorisiert, die aufrechte und die gebeugte Körperhaltung.

Was ist besser? Es gibt hier kein Besser oder Schlechter, bei beiden müssen die gleichen Faktoren wie Druck im Bogenarm, gerader Auszug, Körperspannung, sauberes Lösen und Nachhalten beachtet werden. Beide Arten haben Vor- und Nachteile.

Letztlich gilt auch hier: ausprobieren und seinen Stil finden.

 

 

Die aufrechte Körperhaltung

Der Schütze steht gerade und im rechten Winkel zum Ziel.
Das Gewicht des Körpers verteilt sich gleichmäßig auf beide Beine.

 

Der Bogenarm und der Zugarm bilden weitgehend parallele Linien, ebenso der Oberkörper mit dem Bogen.

Diese Haltung gleicht im Wesentlichen den Visierschützen.

 

Dieser Schießstil ist sehr weit verbreitet, unter anderem auch, weil sich damit recht früh schon erste Erfolge einstellen.
Dem Schützen stehen einige Kontrollpunkte zur Verfügung, die es ihm erleichtern die Haltung des Bogens zu korrigieren, z.B. die Kante des Bogenfensters, den Sehnenschatten, die gedachte Linie von der Pfeilachse zum Ziel.


Mit diesen Hilfsmitteln werden die Links - Rechts - Ausreißer deutlich minimiert.

Auch wird in dieser Schießhaltung das Zielen über die Pfeilspitze erleichtert.

Jetzt kann sich allerdings aus der senkrechten Haltung ein Nachteil ergeben, den Visierschützen nicht haben. Eventuell verdeckt unser eigener Bogen das Ziel (siehe Abbildung). Hier ist ein weit und hoch ausgeschnittenes Bogenfenster von Vorteil.

 

Allerdings drängt sich jetzt bei all den Hilfen eine entscheidende Frage auf: Schießen wir jetzt noch intuitiv?

 

Ein Nachteil kann sich auch bei Schüssen in manchmal notwendiger kniender Stellung wegen tiefer Hindernisse ergeben. Je nach Bogenlänge ist einfach der Boden im Weg.

 

Andererseits können sich bei Steilschüssen nach unten vom Tree-Stand auch Vorteile ergeben. Über das Geländer gebeugt kommen sich dieses und der Bogen nicht in die Quere.

Die gebeugte Körperhaltung

Der Schütze steht im rechten Winkel zum Ziel. Der Körper ist nach vorne und zur Seite geneigt.

In welchem Winkel ist eigentlich dem Schützen überlassen, je nach Körpergefühl.

Das Gewicht des Körpers kann unterschiedlich auf den Beinen lasten.

 

Der Bogenarm und der Zugarm bilden auch hier weitgehend parallele Linien, ebenso der Oberkörper mit dem Bogen.

 

In dieser Körperhaltung stellen sich die ersten Erfolge deutlich später ein, weil einfach gesagt die oben genannten Hilfen nicht zur Verfügung stehen.

Unser Auge hat nur einen fixen Punkt: das Ziel.

Jetzt braucht es einfach nur Zeit und Übung um intuitiv zu treffen.

 

Der Blick auf das Ziel ist durch die schräge Bogenhaltung deutlich freier (siehe Abbildung).

 

Auch können sich durch diese Haltung in schwierigem Gelände mit Hindernissen in der Schussrichtung deutliche Vorteile ergeben.

Immer auf den Auszug achten

Beim Auszug sind einige wesentliche Punkte zu beachten!

 

Der Bogenarm: Den Arm ausdrehen und Druck nach vorne in den Bogen bringen. Die Schulter wird nach unten geführt.

Der Zugarm: Die Zugkraft bringt nicht der Arm alleine auf. In einer ganzheitlichen Bewegung führen der Arm, die nach hinten geführte Schulter und die Rückenmuskulatur die Hand zum Ankerpunkt.

Ein Vergleich der Abbildungen zeigt deutlich, wie eine nachlassende Körperspannung auch die Auszugslänge verkürzt.

In diesem Beispiel sind es in etwa zwei Zoll, was beim Jagdrecurve Canis ca. sechs lbs. Zugkraft ausmacht.

 

Ob man nun immer in der vollen Körperspannung ist oder nicht, ist vielleicht nicht einmal so entscheidend. Ganz wichtig aber ist, bei jedem Schuss die gleiche Spannung zu erreichen und zu halten.

Die Frage, weshalb denn schon wieder ein Tiefschuss, stellt man sich dann mit Sicherheit seltener.

Bald geht´s weiter

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